Am Beginn der Neuzeit
An der Wende zur Neuzeit hatte für Tirol und Südtirol Kaiser Maximilian I, der letzte Ritter (1493 - 1519) wesentlichen Einfluß auf die Entwicklung. Wegen der zentralen Stellung im österreichischen Länderkomplex erlebte Tirol in dieser Zeit einen Aufschwung in allen Bereichen.
Im sog. Friauler Krieg (1508- 1516) kämpfte Maximilian gegen Venedig, im Frieden zu Brüssel wurden ihm die Gebiete von Cortina d'Ampezzo und der "Welschen Confinen" (Ala, Riva, Rovereto und einige andere Orte) überlassen, eine Grenze zwischen Österreich und Italien war festgelegt, die bis 1918 hielt. Die Gebiete gingen an Tirol. Auch durch Abmachungen mit dem letzten Görzer Grafen, der 1500 starb, kamen die Görzer Grafschaften an Österreich. Nach dem Tod des Kaisers Maximilian herrschte Unruhe (Mißstände jeglicher Art, Glaubensspaltung, Naturkatastrophen,...).
Dies alles hatte zwei konkrete Auswirkungen für Tirol bzw. Südtirol:
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Die rege Tätigkeit der Sekte der Wiedertäufer; die Anhänger wurden blutig verfolgt, sie waren gegen die weltliche und kirchliche Ordnung, für Gütergemeinschaft, radikal in Glaubensfragen. Ihr Führer war der aus dem Pustertal stammende Jakob Huter, der 1535 in Klausen gefangengenommen und in Innsbruck verbrannt worden war.
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die Bauernaufstände: Der bekannteste Anführer der Bauern war wohl der Sterzinger Bergknappensohn Michael Gaismair(1490 - 1532), dessen Aufstand 1525 vom Habsburger Erzherzog Ferdinand I niedergeschlagen wurde. Anlaß war die bevorstehende Enthauptung von Peter Paßler, einem Bauernsohn, dem Unruhestiftung und Abgabenverweigerung vorgeworfen wurden. Gaismair organisierte den Aufstand, forderte Disziplin und wollte den Umsturz in konstruktive Bahnen lenken. In 20 Artikeln (später 95) standen die Forderungen, die auch großteils erfüllt worden sind.
Der Aufstand versandete, doch Gaismair wollte mehr, eine völlig neue Ordnung, eine Veränderung der Gesellschaft. Im März 1526 verkündete er eine neue "Tiroler Landesordnung". Er geriet in Konflikt mit den Habsburgern, auch der Kontakt zum Schweizer Reformator Ulrich Zwingli wurde ihm vorgeworfen. Es kam erneut zu Kämpfen. Nach erfolglosen Schlachten zog er sich zurück, ein endgültiges Ende des Tiroler Bauernkrieges gab es erst mit dem Tod Gaismairs am 15. April 1532. Für seinen Tod war ein Kopfgeld von 1000 Gulden ausgesetzt, Gaismair wurde in Padua von einem ihm bekannten Pferdehändler erstochen
Michael Gaismair - Gedenkmünze
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