Verband der Südtiroler in Oberösterreich

Von den Anlangen bis zum Ende des römischen Weltreiches

 

Älteste Quellen, die auf eine Besiedlung des Südtiroler Gebietes hinweisen, stammen aus der Jungsteinzeit ca. 2000 v. Chr. Der Mensch war bereits seßhaft und kein jagender Nomade mehr. In der Kupfer-Bronzezeit (ca. 1800 - 800 v.Chr., Gegenstände waren aus Kupfer und Bronze) entstanden Siedlungen in den Haupttätern, Kupfer wurde bei Klausen und im Ahrntal abgebaut, Handelswege führten bereits damals über den Reschen- und Brennerpaß.
 
Aus der Eisenzeit (ca. 800 - 0, wichtigstes Material war Eisen) bestätigen Ausgrabungen ebenfalls eine Besiedlung (Gräberfelder z. B. von Plätten). Insgesamt kennt man in Südtirol ca. 800 Stätten mit Funden aus prähistonscher, vorrömischer Zeit. Zeugnisse stellen diverse Gräberfelder bzw. Uräber mit Beigaben wie Schmuck, Werkzeuge, Töpfe,... , weiters Friedhöfe, Überreste von Siedlungen, Wallburgen, die als Schutz dienten,... dar. Besiedelt wurde dieses Gebiet von venetischen und illynschen Volksstämmen, bezeugt sind auch Durchzüge der Kelten und Cimbern (germanischer Volksstamm).
 
Bereits Ende des 2. Jhdts. vor Christus bestanden Beziehungen zwischen Rom und dem Südtiroler Gebiet. Die Römer nannten die ansässigen Stämme Räter, die genaue Zusammensetzung dieser Völker ist ungewiß. Bedeutender für diese Region war jedoch das keltische Königreich Nonkum, das einen Großteil des heutigen Österreichs umfaßte. Die Kelten besetzten das Puster- und Eisacktal, sie gründeten auch Tridentum (Trient).
Erst ab dem I. Jhdt. vor Christus wurde der römische Einfluß wirksam, 15 v. Chr. eroberten die Stiefsöhne des Kaisers Augustus (27 v. Chr. -14 n. Chr.), Drusus und Tibenus, dieses Gebiet und errichteten die römischen Provinzen Rätien (umfaßte den Großteil Südtirols, Zentrum: Augsburg, Regensburg) und Nonkum (Pustertal, Zentrum: Camuntum bei Wien).
 
Da Südtirol bzw. Tirol nur Durchzugsland blieben, gelang die völlige Romamsierung nicht, denn teilweise wurde an überlieferten Sitten, Gebräuchen und Traditionen festgehalten. Auf römische Besiedlung weisen unter anderen die Meilensteine und unzählige Landkarten mit den bedeutendsten Römerstraßen hin. Diese Karten stammen meist aus dem 3. und 4. Jhdt. nach Chr., die bekannteste ist die Tabula Peutingeriana (benannt nach dem "Entdecker" Peutinger, einem Humanisten, der 1264 diese Karte fand), die alle Straßen des römischen Weltreiches beinhaltet, für Südtirol folgende:
 
  1. von Inent nach Bozen, als Via Claudia über die Pons Drusi nach Meran, durch den Vinschgau, über den Reschenpaß ins Inntal, über den Fempaß nach Bayern
  2. der Weg über den Brenner (erst unter Kaiser Claudius, 41 - 54 n. Chr.), Raststationen m Sabiona (Säben) und Vipitenum (Sterzing)
  3. die Straße durchs Pustertal - Littamum (bei Innichen), Sebatum (Römersiedlung bei St. Lorenzen), Aguntum (Lienz)
 
 
TP Apennin sud Italie.JPG
 
Auszug aus der Tabula Reutingeriana
 
 
Nach dem Edikt des Kaisers Konstantin im Jahr 313 (Christentum ist eine gleichberechtigte Religion im römischen Reich) setzte intensiv die Christianisierung ein, so daß bereits 450 n. Chr. die gesamte Provinz christianisiert war. Es entstanden die Bistümer Chur (Vinschgau), Tnent (Bozner Land) und 570 das Bistum auf dem Burgberg von Säben.
 
 
Rest einer Kolossalstatue von Kaisers Konstantin

 


Zurück

Powered By Website Baker